Bauen
September bis November 2010:
Endlich wird nicht mehr nur abgerissen, sondern richtig gebaut. Die Fachleute haben Fundamente geschüttet und losgemauert. – Das wird dereinst das Studio. Und hier wächst der neue Südgiebel. Der neue Giebel steht, das Gebälk ist sicher abgestützt. Den Abriß haben wieder die Laien übernommen … – Es werde Licht – … dann für die Bodenplatte geschippt, geebnet und unendliche Mengen Kies und Lehm bewegt … … und Leerrohre für Wasser und Abwasser verlegt. Anbau Nr. 2, hier wird einmal mein Schreibtisch stehen – mit Blick in den Garten. Wieder Anrißarbeiten für die Laien – die alte Loggia verschwindet. Holzlieferung: Dachsparren, Deckenbalken … … und der beeindruckende, riesige neue Unterzug für die künftige Küchendecke. Ausgerechnet als die Zimmerer da waren, waren wir auf Konzert-Tour. Der Mensch muß ab und an ja mal Geld verdienen. So habe ich leider das Verlegen dieses Riesenbrummers verpaßt. Der neue Giebel ist nun auch im Dachbereich "angebunden". Einiger meiner, bei ebay geschossenen, gebrauchten Fenster bzw. deren Rahmen waren etwas unsanft ausgebaut, sprich herausgesägt worden. Kleines Puzzle bei fünf Rahmen, aber hinzukriegen. Abschleifen, … … dübeln, kleben, … … wenn die eingebaut und gestrichen sind, wird von der Sägerei nichts mehr zu erkennen sein. Kleiner Schreck zwischendurch: Beim Schachten für die Bodenplatte kam ein knapp 5 m langes Stück Mauer ohne Fundament ans Licht. Also wurde Stück für Stück ca. 1 m tief geschachtet, 80 cm Beton geschüttet, eine Feuchtigkeitssperre gelegt und ausgemauert. Das alte Dach habe ich allein abgedeckt, Ziegel runterrutschen lassen, macht richtig Spaß. Kurz bevor ich fertig war, kam dann doch noch ein (Beweis-) Fotograf vorbei. Wieder mit Helfern – Familie und Freunde – haben wir an einem sehr stürmischen Novemberwochenende die Latten abgerissen und die Sparren verstärkt. Dann hat der Dachdecker losgelegt und in Rekordzeit die Sparrenaufdopplung vollendet, alles ausgeglichen, die Sparrenköpfe mit altem Holz verstärkt bzw. ausgewechselt und bis zu den kleinsten Schnitzereien an die alten angepaßt. Beim Ausmauern des Giebels zum Auflegen der Dachlatten habe ich beschlossen, daß Dachdecker bzw. -ausmaurer nicht zu meinem Traumberuf wird. Ein bißchen dichter über dem festen Boden ist mir lieber. Zwei Tage vor dem ersten Schnee und richtigem Frost war das Dach zu … … und auch die Bodenplatte konnte noch rechtzeitig … geschüttet werden. Dann der Dezember mit reichlich Schnee und Frost – Zwangspause. Januar bis März 2011: Sowie das Wetter es erlaubte, war der fleißige Dachdecker am Werk. Stand Mitte März 2011: Weiter ab April – – der neue Schornstein wächst – – Durchbruch – – innen wieder einmal Abbruch und neue Mauern – hier der Blick in den oberen Studioraum – zwischendurch die restlichen Fensterrahmen ergänzt, geklebt, geschliffen. In den nächsten Wochen sollte aus der Baustelle ein Tagebau werden. Unglaublich, welche Mengen an Erde, Sand, Kies, Lehm man bewegen kann, muß …. und das weniger mit dem Bagger sondern gefühlte 100 mal mehr mit Muskelkraft und Schaufel. Ohne Bagger wäre das aber vermutlich bis heute nicht geschafft. Hier oben begann das Gefährt das Loch für die Dreikammergrube für die Pflanzenkläranlage auszuheben, dann gings einmal rings ums Haus an die Gräben für die Rohre der Regenwasseranlage, danach an den Aushub für die entsprechende Sammelgrube. Diese wurde zusammen mit der Dreikammergrube (siehe Pflanzenkläranlage) auf einem riesigen Tieflader geliefert und ruckzuck in nur zwei Arbeitsgängen vom Kran versenkt. Ich durfte als "Bauherr" lediglich Zementmörtel zwischen Tonne und Deckel schmieren. Im Deckel hängt hinter dem Einlauf (rotes Rohr rechts unter den Füßen des Kranführers) ein Filter, so daß das gesamte vom Dach kommende Regenwasser sauber in der Tonne landet. Entnommen wird das Wasser für den Garten per Pumpe durch das Loch hier im Vordergrund. Diesem Entnahmeloch gegenüber gibt es tieferliegend einen Überlauf, der überschüssiges Wasser (was wir ja in diesem Jahr reichlich hatten) über ein langes Drainrohr unterirdisch ins Erdreich zum Versickern ableitet. Eigentlich wollten meine Freunde Netti und Micha mir anhand eines Fensters/ Fensterrahmens "nur zeigen", wie der Einbau vor sich geht, haben dann aber, sowie ich für zwei Konzerte den Kampfplatz verlassen mußte, meine Abwesenheit ausgenutzt, um sämtliche Fenster rundherum einzusetzen. Wahrscheinlich hatten sie Angst, daß ich ihnen hyperaktiv, sinnlos vor den Füßen rumspringe… Habt riesen Dank, Ihr zwei Superschnellen! Siehste, und nu sind die gepuzzelten Rahmen schick eingepaßt und müssen nur noch gestrichen werden. Kaum waren die ersten Gräben wieder zu- und der Aushub rund ums Haus zum Ausgleich aufgeschüttet, gings an die nächste Buddelei. Schließlich sollte das Wasser nicht nur in die Tonne rein, sondern für die Gartennutzung auch wieder raus und das vom Brunnen sollte auch gleich neu verlegt werden. Also hab ich mir für die nächsten Löcher einen kleinen Bagger gegönnt. Leider gibt’s davon mangels Fotograf keine Beweisfotos. Hier kommt das Regenwasser und hier das Brunnenwasser an. Und weiter gebuddelt, Kreuzung Regenwasser- mit Abwasserleitung, die zur Dreikammergrube geführt wird und sich wiederum mit dem Leerrohr für die Solarthermie und das Satellitenkabel kreuzt. Als alle Gräben wieder zugeschüttet waren, konnten die Gerüste für den Aufbau der Photovoltiakanlage gestellt werden. Ein paar Tage später war diese schon am Netz. Drinnen ging’s wieder ans Schleifen, diesmal zwei schöne alte Türen aus Saarbrücken, eine Gabe meiner Freundin Gabi. Fehlen nur noch ein paar neue Scheiben. Zwischen Mauerwerk und Fensterrahmen wurde Hanf gestopft, das anschließende Mauerwerk mit sogenanntem Primer zum Haften gestrichen und mit Spezialklebeband wind- und regendicht abgeklebt. Dieses Klebeband kann man überputzen oder überstreichen. Das gleiche Prozedere gab’s vorher von innen, wobei das Klebeband (andere Sorte) schon vor dem Einbau der Rahmen auf diese aufgeklebt worden war. Fenster dicht, Dach, bis auf ein paar fehlende Dachfenster, samt Solaranlage komplett, Solarthermieelemente stehen, müssen aber bis zum Anschluß an den Wasserkessel noch verhüllt bleiben. Sie werden irgendwann, wenn auch der Schuppen in Ordnung gebracht ist, auf dessen Dach umziehen. Innen konnte es jetzt an die Balken und den Boden gehen. Die Balken im Wohnzimmerbereich, im Studio und in meinem zukünftigen Arbeitszimmer werden sichtbar bleiben, mußten also erst einmal abgeschliffen werden. Auf jeden Balken kam ein Hanfstreifen als Trittschalldämmung und dann konnten als Unterlage für den restlichen Fußbodenaufbau (hier vom fleißigen Helfer Roland) die einseitig gehobelten Schalbretter verlegt werden. Ich habe eine 2. Wahl Schalbretter kommen lassen, weil ein groß Teil später nicht mehr sichtbar sein wird. Die mußten natürlich vor Einbau sortiert werden – die guten kamen auf die abgeschliffenen Balken, die weniger schönen auf den Rest. Endlich überall laufen können ohne Schwindelanfälle – und so schön leer und aufgeräumt – aber nicht lange. Die Hanflieferung für Dach und Zwischenwände – eine ganze LKW-Ladung. Und schon war das Dachgeschoß wieder vollgebaut, von wegen leer und aufgeräumt. Also schnell alles verbauen. Zwischendurch mal einen provisorischen Windfang gebaut, damit die Katze, wenn sie durch die neue Klappe kommt, nicht immer gleich im Regen steht – und eine zweite Einfahrt, dichter an der Straße, schließlich haben die Auskenner einen strengen, frühen, schneereichen Winter prophezeit, da möchte man die Schneefegewege kurz halten. Die Dachdämmung nimmt Form an. Fenster, Wandanschlüsse, und diverse verwinkelte Ecken sind ganz schöne Fummeleien und halten enorm auf. Anfang November wurde die fertige Pflanzenkläranlage vom Amt begutachtet und abgenommen.Sie darf nun arbeiten. So konnte ein provisorisches "Bad" eingerichtet und angeschlossen werden. Soweit der Stand im Dezember 2011. Nur noch eine kleine Ecke des Daches muß gedämmt werden. Die Fußbodenheizung ist noch nicht drin, muß warten, bis garantiert kein Frost mehr kommt. Aber der Kaminofen ist heizbereit – Foto wird nachgereicht – , so daß auch die Wintermonate zum Weitermachen genutzt werden können. Und so sieht eine völlig entspannte Wohnwagenkatze aus.
Tschüß! Weiter geht’s mit Bauen 2.